Rußrindenkrankheit: Baumfällarbeiten am Strategischen Bahndamm

28. August 2020

Rommerskirchen, 28. August 2020 – Die Kreisforstdienststelle des Rhein-Kreis Neuss hat begonnen am Strategischen Bahndamm an der Rußrindenkrankheit erkrankte Bäume durch einen Dienstleister fällen zu lassen. Dazu gab es heute (28. August 2020) eine Infoveranstaltung vor Ort hinter der Bezirkssportanlage Nettesheim/Butzheim, zu der die Rommerskirchener Verwaltung eingeladen hatte. Anwesend waren u. a. ein Vertreter des Forstdienstleisters und Gregor Küpper, Leiter des Rechtsamtes der Gemeinde Rommerskirchen, die die fachlichen Hintergründe erläuterten.

Hintergrund der notwendigen Fällarbeiten ist die Erkrankung von ca. 150 ungefähr 40 Jahre alten Bergahornen an der Stecke zwischen Hoeningen und Eckum. Die Rußrindenkrankheit, die spezielle Ahornarten (vor allem Bergahorn, Feldahorn und Spitzahorn) befällt, ist ein Pilz, der schwarze Punkte bildet, die wie Ruß aussehen. Folge dieser Erkrankung ist der Verlust des Laubes, ein Austrocknen und Schwarzfärbung der Stämme und Äste sowie eine starke Einschränkung der Standsicherheit und damit letztendlich ein Absterben der Bäume.

Sporen auch für Menschen gefährlich

Die Sporen des Pilzes stellen auch für die Menschen eine Gefahr dar. Das Einatmen der Sporen und intensiver Kontakt können zu Atemwegsproblemen und Entzündungen der Lungenbläschen mit Reizhusten, Fieber und Schüttelfrost führen. Die Symptome klingen aber in der Regel nach ein paar Stunden wieder ab.

Trockenheit ist Ursache der Erkrankung

Hintergrund der verstärkt auftretenden Erkrankung ist die anhaltende Trockenheit der letzten drei Jahre, der fehlende Niederschlag. Das stellt für viele Bäume einen erheblichen Stress dar, weil ihnen die notwendige Feuchtigkeit in den Böden fehlt. Dies betrifft fast alle Waldgebiete in Deutschland und sogar in Europa. Dabei erleichtert die Trockenheit dem Pilz, der sich ausschließlich über den Boden auf andere Bäume überträgt, sich zu vermehren.

Verkehrsicherungspflicht erfordert die Fällungen

Im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht muss der Kreis nun die erkrankten Bergahorne fällen lassen. Es werden jedoch nicht alle Bäume abgeholzt und weggeräumt, sondern nur dann, wenn auf unseren Wegen eine Gefährdung der Spaziergänger und anderer Passanten gegeben ist.

Alle toten Bäume, die sich in einem unkritischen Abstand zu unseren Wegen befinden, können und werden stehen gelassen. „Der Wald hilft sich selbst, er braucht nur Zeit und ein besseres Klima“, so der Forstexperte, der uns heute den Gesundheitszustand der Bäume am Strategischen Bahndamm und die Fällarbeiten erklärte. Abschließend können wir sagen, dass weder der Rat, noch die Gemeindeverwaltung oder die Kreisverwaltung gesunde Bäume abholzen lässt.

Blaue und rote Markierungen

Und schließlich konnte auch noch die Bedeutung der blauen und roten Farbmarkierungen auf dem Bahndamm geklärt werden, nach denen mehrfach gefragt wurde. Die blauen Markierungen haben keine offizielle Bedeutung, während die roten die Begrenzungen des Weges im Rahmen der geplanten Neugestaltung des Bahndamms anzeigen.

Foto: Rußrindenerkrankung des Bergahorns

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