Gemeindeverband
Brücke Heimchesweg – erste Reaktionen!
Rommerskirchen
Es ist durchaus kurios: Die RWE-Brücke am verlängerten Heimchesweg erregt nach ihrem Abriss vor zwei Wochen deutlich mehr die Gemüter als noch zur Zeit ihrer von Fußgängern und Radlern indes weitgehend ignorierten „Vollsperrung“ seit dem Sommer 2016. Die CDU-Fraktion hat das Thema kürzlich für sich entdeckt und für die am 22. März anstehende Ratssitzung sogar eine Kostenprüfung durch die Verwaltung beantragt, was denn womöglich eine ersatzweise zu errichtende Holzbrücke kosten könnte.
Die aufgrund einer obligatorischen Überprüfung erfolgte Sperrung 2016 hatten die Politiker damals ebenso kommentarlos zur Kenntnis genommen wie jüngst noch die Verwaltungsinformation im Bauausschuss, dass der Abriss kurz bevorstehe. Das Umdenken hat offensichtlich kurz danach begonnen: Die CDU-Fraktion trat bei ihrer Klausurtagung in Jülich vor zwei Wochen erstmals explizit für den Erhalt der Brücke ein, während die am selben Wochenende abgerissen wurde. „Bis vor Kurzem war der CDU nicht klar, dass die Brücke ersatzlos abgerissen werden soll. Wir möchten hier nochmals alle Möglichkeiten prüfen lassen, diese wichtige Freizeitachse für Fahrradfahrer und Fußgänger gangbar zu machen“, hieß es in der entsprechenden Erklärung. Michael Willmann könnte sich eine Beteiligung von RWE Power, etwa im Wege des Crowdfunding, durchaus vorstellen.
Den Einwand, dass das jetzige Engagement womöglich etwas spät kommt, mag CDU-Fraktionschef Michael Willmann nicht gelten lassen. „Es hat von Sommer 2016 bis kurz vor dem Abriss keine weitere Information gegeben“, sagt Willmann, der dies indes „nicht als Kritik an der Verwaltung“ verstanden wissen will. Die widerspricht seiner Darstellung: Neben der Sitzung vom 1. September 2016, in der über die Sperrung informiert wurde, habe das Thema später auch in Sitzungen der Wirtschaftswegekommission, den Sitzungen zur Aufstellung eines Wirtschaftswegekonzepts und im Bauausschuss eine Rolle gespielt. „Hieran nahmen auch jeweils Vertreter der CDU-Fraktion teil“, heißt es wörtlich. Unabhängig davon, wann welche Informationen geflossen sind, hatte RWE Power schon 2016 keinen Zweifel daran gelassen, dass es sich um gravierende Schäden handele und das Unternehmen nicht gedenke, die nicht mehr benötigte Brücke zu sanieren. Etwaige Rechtspflichten hat der Stromriese ausdrücklich verneint.
Im Rathaus läuft die Union derweil offene Türen ein: Bürgermeister Martin Mertens zufolge bemüht sich die Verwaltung schon seit Juni 2017 um Alternativen. Damals entschied sich RWE Power für den Abriss, der eigentlich schon einige Monate später erfolgen sollte, aber dann auf Februar 2018 verschoben wurde. Laut Mertens wird „eine Kostenschätzung für den Bau einer Radwegebrücke ausgearbeitet“, wobei auch Fördermöglichkeiten geprüft würden. Maßgeblich ist nach seinen Worten indes die Finanzierung des Projekts. Hier ist bislang noch kein Durchbruch gelungen, wie Mertens sagt.